Nusa Tenggara
West-Nusa Tenggara
Die Wallace-Linie, benannt nach dem Naturforscher Alfred Russell Wallace, markiert den Übergang zwischen der Flora und Fauna des Westens und des Ostens Indonesiens und ist gleichzeitig die westliche Grenze von West-Nusa Tenggara. Zu dieser Inselgruppe gehören auch die Inseln Lombok und Sumbawa.
Lombok unterscheidet sich deutlich vom benachbarten Bali. Der nördliche Teil der Insel ist gebirgsreich und üppig bewachsen. Der Süden dagegen ist trocken und gleicht eher einer Savanne. Statt großer asiatischer Säugetiere gibt es hier kleinere Tiere wie Beuteltiere, Eidechsen, Kakadus und Papageien. Weiter im Osten Lomboks wird der Unterschied zu Bali noch offensichtlicher. Hier sind die Trockenzeiten sehr lang. Getreide und Maniok, nicht Reis, sind die Haupterzeugnisse dieser Region.
Als der Islam die Inseln des heutigen West-Nusa-Tenggara erstmals erreichte, koexistierten dort vier Hindu-Königreiche in Frieden miteinander. Lombok wurde zwar stark von Bali beeinflusst, bewahrte jedoch seine eigene Identität. Die Ureinwohner Lomboks, die Sasak, sind überwiegend Muslime und haben wie die Bewohner der Nachbarinsel Sumbawa starke Traditionen.
Mit seinen weiche weißen Sandstränden ist Lombok immer noch ein Geheimtipp. Hier gilt das Motto: “Man kann Bali von Lombok aus sehen, aber Lombok nicht von Bali aus.” Die Insel, die vor allem für ihre handgewebten Ikatstoffe bekannt ist, hat einen außergewöhnlichen Charme und ist zum großen Teil noch relativ unerschlossen. Ausnahme ist der Badeort Senggigi. Mit Linienflügen aus Bali und Surabaya oder per Fähre ist Lombok exzellent mit den anderen Inseln der Provinz und dem Rest Indonesiens verbunden.
Ost-Nusa Tenggera
Die Inselgruppe Ost-Nusa Tenggara wurde durch die Kraft und die Gewalt der mächtigen Vulkankette, die nördlich von Sumatra beginnt und sich östlich bis nach Java streckt, geteilt. Die Provinz besteht aus mehr als 500 Inseln. Die drei Hauptinseln sind Flores, Sumba und Timor. Die trockene Landschaft Ost- und Süd-Nusa-Tenggeras ist das Ergebnis der heißen und trockenen Winde, die vor dem australischen Kontinent wehen. In vielen Küstengebieten fallen im Jahr kaum Niederschläge. Der Name Flores ist portugiesisch und bedeutet Blume und beschreibt passend die Schönheit des Ortes. Diese lange Insel zwischen Sumbawa und Timor ist voller Vulkane und Gebirge. Die Insel ist in mehrere Regionen unterteilt, die unterschiedliche Sprachen und Traditionen haben. Wegen dem starken Einfluss Portugals ist der Katholizismus die Hauptreligion. Es gibt sehr viele Beispiele, die das europäische Kulturerbe zeigen, wie z.B. das Osterfest in Larantuka und die königlichen Insignien des früheren Königs in Maumere.
Früher bekannt als die Sandelholzinsel, ist Sumba heutzutage vor allem wegen seiner Pferde und seiner herrlichen Ikatstoffe berühmt. In Westsumba gibt es beeindruckende Megalith-Gräber und Stelzenhäuser. Unglaubliche Rituale gehören hier zum Leben, wie z.B. die “Pasola”, wo hunderte von Reitern sich in einer traditionellen Zeremonie gegenseitig mit Speeren bewerfen. Die meisten Rituale finden zwischen Juli und Oktober statt, so auch der Bau der traditionellen „adat“-Häuser. Für Beerdigungszeremonien werden Hunderte Schweine, Wasserbüffel und Hunde geopfert. Andere Zeremonien sind z.B. die “Pajura”, das traditionelle Boxen, das Lunar-Neujahrfest im Oktober und November, Pferderennen und rituelle Tänze.
Monday, November 15, 2010
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