Thursday, December 8, 2011

NUSA TENGGARA - INDONESIEN


Traditionen, Tänze und Textilien


Die „südöstlichen Inseln“, Nusa Tenggara, zwischen Bali und Timor Leste, sind auch heute noch geprägt von traditioneller und kultureller Vielfalt:

Sumbas berühmte Ikat-Textilien werden nach althergebrachten Techniken und Motiven in mühevoller Handarbeit hergestellt.
Die archaischen Riten und Volkstänze von Alor haben an Exotik nichts  eingebüßt.
Die traditionelle Architektur auf Flores ist beeindruckend wie eh und je.
In früheren Jahrhunderten begehrt wegen ihrer Sandelholzbäume,locken Inseln wie Sumba, Savu oder Westtimor heute eher Kunsthändler an.

Alor

In den zerklüfteten Bergregionen Alors findet man Volksgruppen deren tägliches Leben noch stark geprägt ist von Tradition und Ahnenkult.
Betelnusskauen als Willkommensgruß – das gehört hier noch immer zu jedem Besuch. Bei Wanderungen und Fahrten durchs Landesinnere erhascht man immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die Küste. Dort, wo es Tauchreviere gibt, die noch als Geheimtipp gehandelt werden. Hinunter auf die Bucht von Kalabahi, der Inselhauptstadt und deren quirliger Markt ein besonderes Spektakel bietet: die Popcorn-Kanone.


Lembata

Lamalera, eines der letzten Walfängerdörfer Indonesiens auf Lembata, - dort, wo die Fischer wie seit Hunderten von Jahren mit ihren Booten hinausfahren und die Wale mit Harpunen erlegen. Beiderseits ein Kampf ums Überleben. Wendige kleine Segelboote, ohne Eisennägel gebaut und Stolz einer jeden Fischer-Familie. Der Schamane reibt nach der Fertigstellung eines neuen Bootes den Bootskörper noch immer mit Hühnerblut ein, doch zur Eröffnung der Walfangsaison im Mai hält heute ein katholischer Priester die Messe im Dorf ab.



Sumba


Die Kultur Sumbas besticht mit spektakulären Ritualen, riesigen megalithischen Grabstätten, ungewöhnlich spitz zulaufenden Hausdächern und wunderschönen „Ikat“-Textilien. Noch heute sind mehr als 50 % der Bevölkerung Animisten und Anhänger des Ahnenkultes.
Der grüne und fruchtbare Westen Sumbas beeindruckt durch Architektur und megalithische Traditionen, während der trockene und karge Osten durch seine berühmten Textilien und die ausdrucksstarken Tänze besticht. 
Sumba ist etwa 300 km lang und 80 km breit und in zwei Distrikte aufgeteilt.
Die frühere „Sandelholzinsel“ exportiert heute hauptsächlich Pferde und Wasserbüffel, besonders nach Java.



Flores


Bunte Kraterseen, grüne Schluchten und Peitschenkämpfe – die Vielfalt der Insel lässt bei einer Rundreise keine Langeweile aufkommen.
Die Manggarai im Westen besuchen und Zeuge werden von rituellen Peitschenkämpfen, in denen auch mal Blut fließt. Es wird nicht nur die Geschicklichkeit und Stärke der kämpfenden Männer getestet, vielmehr ist das vergossene Blut eine Opfergabe an die Ahnen um sie milde zu stimmen. Ein wichtiger Teil von Zeremonien der Fruchtbarkeit, wie das Erntedank-Fest oder Hochzeiten.

Die Ahnenhäuser der Ngada im Südwesten auf sich wirken lassen. Rituelle Steinsetzungen und über Jahrhunderte unveränderte Architektur gehören dazu.
Und dann natürlich die kurze Wanderung vom Parkplatz zum wohl imposantesten Naturschauspiel von Flores: die drei farbigen Kraterseen von Kelimutu. Stets haben sie 3 verschiedene Farben und beim nächsten Besuch sehen sie vielleicht statt türkis weiß und statt braun rot aus... Lassen Sie sich überraschen! 

Flores ist eine lang gestreckte, zerklüftete Insel mit Vulkanen, grünen Schluchten, schönen Bergseen, Savannen und saftiggrünen Bergwäldern. Die 1,4 Millionen Einwohner gehören zahlreichen ethnischen Gruppen an. Wanderungen von Dorf zu Dorf durch dichte Bambuswälder, vorbei an intensiv riechenden Nelkenbäumen und dicht behangenen Cashewnussbäumen, oder hinauf in die Kiefernwälder der Berge. Flores ist ein großartiges Naturerlebnis.

Viele Korallenriffe bieten erstklassige Tauchmöglichkeiten z.B. im beliebten Tauchgebiet um Maumere mit den vorgelagerten Inseln oder im Westen an den Komodo Nationalpark angrenzend.


Sumbawa / Bima

Die Einheimischen nennen den westlichen Teil ihrer Insel „Sumbawa“, während der Ostteil als „Bima“ bezeichnet wird. Obwohl der Islam hier dominiert, sind traditioneller Glauben, Sitten und Gebräuche (Adat) noch ungebrochen stark.

Sumbawa ist vulkanischen Ursprungs und die Eruption des Vulkans Tambora im Jahr 1815 war der stärkste Vulkanausbruch in den letzten 10.000 Jahren. Bis nach Europa waren die Auswirkungen zu spüren. Sehr ländlich geprägt und kaum auf Touristen eingestellt, muss man sich auf manche Unzulänglichkeiten einstellen, will man Sumbawa / Bima bereisen. Belohnt wird man mit einmaligen Einblicken in das Inselleben das durchaus seinen besonderen Charme hat, nicht zuletzt durch die Gastfreundschaft der Menschen. Sumbawa Besar ist eine malerische Stadt, mit seinen Pferdekutschen, dem bunten Markt, dem Sultanspalast. 

In Bima lockt ein Besuch des Hafens, in dem oft stattlichen Schoner liegen, die in ihrem hölzernen Bauch Waren in den Osten dieser Inselwelt transportieren. Auch der Besuch des Marktes ist fast schon ein „Muss“. Und wer noch Muße hat, der wandert zum Grabmal des ersten Sultans von Bima. Von dort oben hat man einen ausgezeichneten Blick über die Stadt.

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